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Emmerich Goth (Góth).

Oberleutnant in der Reserve Emmerich Goth, geboren 1893, diente zuerst beim Infanterie-Regiment 46 und machte dann seine Ausbildung zum Beobachteroffizier bei den Luftfahrtruppen. Er kam am 27. November 1916 als Beobachteroffizier von der Fliegerersatztruppe zur Flik 2. Wurde im Mai 1917 Flugzeugbeobachteroffizier, bekam im August 1917 das Militärverdienstkreuz 3. Klasse.

Am 5. September 1917 flog er angeblich als Beobachter mit dem österreichischen Fliegerass Oberleutnant Rudolf Weber einen Einsatz, wobei Goth einen feindlichen Flieger abschoss. In anderen Quellen sind für den 7. bzw. 14. September 1914 gar zwei Liftsiege verzeichnet.[1] Zum angeblichen Luftsieg am 5. September 1917 stellte Karl Meindl fest, dass Weber allein geflogen ist![2] Auch bei Veinfurter ist kein Luftsieg von Goth verzeichnet![3] Ebenso erwähnt auch Stefan Stachniß, der eine Kurzbiografie über Weber geschrieben hat, keinen Beobachter bei diesem Luftsieg Webers! Von einem Luftsieg am 7. oder 14. September 1917 ist dort ebenfalls keine Rede.[4]

Emmerich Goth war dann seit 18. November 1917 krank und wurde am 20. Februar 1918 zur Fliegerersatztruppe transferiert. Was er in den folgenden mehr als drei Monaten machte, ist praktisch unbekannt. Am 1. Mai 1918 wurde er zum Oberleutnant in der Reserve ernannt. Am 6. Juni 1918 kam er als Offizierspilotenschüler zur Fliegerersatzkompagnie 15 (Flek 15)[5] in Arad im heutigen Rumänien.[6] Rund drei Monate später, am 9. September 1918, erhielt er das Pilotendiplom Nr. 2449.[7] Ob er vor Kriegsende noch Kampfeinsätze als Pilot flog, ist derzeit unbekannt!

Zu Emmerich Goth gibt es eine Reihe von Fragen: Wo wurde er geboren? Gibt es weitere Informationen zu seiner Kriegskarriere? Hat er einen Luftsieg erreicht oder nicht? Was hat er nach Kriegsende 1918 gemacht? Wann und wo ist er gestorben? Wer hat Bilder (ein Portraitfoto?) von Emmerich Goth bzw. von der Flik 15 oder aus der Nachkriegszeit?


[1] League of WWI Aviation Historians (U. S.), Over the Front, Bd. 1, Seite 131

[2] Karl Meindl, Die Luftsiege der k.u.k. Luftfahrtruppen. Italienische Front – 2. Teil 1917/Band 6, Selbstverlag Meindl 2005, S. 62.

[3] Robert Veinfurter, Das Fliegende Personal der k.u.k. Fliegerkompagnien im Ersten Weltkrieg (öfh Sonderband 34), Wien 2017, S. 23 und 275.

[4] Vgl. Stefan Stachniß, Oberleutnant Stefan Weber, in: Thomas Albrich/Nikolaus Hagen (Hg.), Österreich-Ungarns Fliegerasse im Ersten Weltkrieg 1914-1918, Innsbruck 2019, S. 365-367, hier S. 367.

[5] Veinfurter, Das Fliegende Personal, S. 23.

[6] Hauke/Schroeder/Tötschinger, Die Flugzeuge der k.u.k. Luftfahrtruppe und Seeflieger 1914-1918, Graz 1988, S. 139.

[7] Marcus F. Zelezny, Pilotendiplome des Österreichischen Aero-Clubs, Wien 2019, S. 26.